
Jahres-Seniorenausflug der Gesamtgemeinde Dielheim nach Landau
Gut geplant mit fünf Bussen des Unternehmens Stefan Mayer aus Plankstadt, mit einem „Warm-UP“ in der Kelterhalle in Dielheim, waren die Seniorinnen und Senioren der Gesamtgemeinde guter Dinge. Der Knackpunkt war wieder einmal das Wetter, wie letztes Jahr nach Ludwigsburg, war Regenwetter “ mit Auflockerungen“ angesagt. Nun denn, noch kann man an der „Wetterschraube“ nicht drehen.
Kurz nach 11.00 Uhr setzte sich der Tross in Bewegung , nachdem ein fleißiges Team der Gemeinde die Senioren mit Brezel und diversen Getränken versorgt hatte, ab dem „Festplatz“ der Gemeinde von der Leimbachhalle, in Bewegung. Über die Autobahn gelangte die Gesellschaft schließlich den Bestimmungsort, den Alten Messplatz in Landau. Immer wieder ein Regenschauer und ohne Schirm hatte man in der Tat schlechte Karten. Die Organisatorin, Sibilla Friedrich, hatte im Vorfeld schon bei der Planung drei Möglichkeiten zur Wahl gestellt: In den Landauer Zoo, eine Stadtführung oder den Aufenthalt in Eigenregie zu gestalten.
Wir haben uns für die Stadtführung entschieden, es waren genügend Stadtführer vorhanden, sodass man Gruppen mit jeweils 20 Personen bilden konnte. Unsere sachkundige Führerin, startete sogleich mit dem ersten Punkt, der Katharinen-Kapelle, die auf Beschluss des Landauer Stadtrats im Jahr 1244 für die Beginen, ein weltlicher Frauenorden, begonnen wurde. In der Gestalt einer Basilika, mit Chorraum und ein Mittelschiff mit jeweils einem Kreuzgewölbe und zwei Seitenschiffen. Hört sich gewaltig an war aber überschaubar. Drei Altäre, der Hauptaltar im Kreuzgewölbe war der heiligen Katharina geweiht, der Nördliche der heiligen Margaretha, der Südliche ehrte die Heilige Dreifaltigkeit! Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg )1701-1714) fanden hier Hofmann Samuel von Löwenstein und Ernst Christoph von der Sachsen ihre letzte Ruhestätte.
Auf gut erhaltenen Fresken lassen die Passion erkennen. Nun weiß man dass sich die Besitzrechte durch Kriege und Eroberungen ständig wechselten. So wurde die Kapelle auch Garnisonskirche, die Reformationszeit tat ihr Übriges und so wurde dieser Ort mehrfach einer anderen Nutzung als Gotteshaus unterworfen, so war es zeitweise Lagerort für Wein eines Händlers. 1850 kaufte due Stadt Landau die Kapelle zurück und wurde nunmehr wieder als Gotteshaus von den Alt-Katholiken genutzt, die der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche Gastrecht gewährt. Eine Sanierung ist dringend notwendig, also darf gespendet werden.
Wieder vor der Tür – im Regen wurde die Führung fortgesetzt.
Skulpturen, Brunnen und Wandmalerei beherrschten unser nächster Stopp. Es hörte einfach nicht auf zu regnen, wie schön wäre die Stadtführung gewesen hätte Petrus bei dem Spiel mitgespielt!
Durch die diversen Kriege war Landau meist Garnisonsstadt was sich aber in der „Neuzeit“ änderte, da die Annektierung von Elsass und Lothringen Landau zu einem zentralen Ort machte und so die Garnisonsposition nicht mehr erfüllte. Wer hätte gedacht, dass Landau einmal unter bayrischer Herrschaft stehen würde.
König Ludwig II. von Bayern, der den „Sonnenkönig“ Louis XIV. in seinen Bauwerken kopierte, ist ja bekanntlich im Starnberger See ertrunken. Sein Vater Ludwig I. hatte zwei Söhne, Ludwig II. und Otto I. der Geisteskrank war, also nicht regierungsfähig so auch keine direkten Nachfahren, zur Verfügung standen, übernahm der Bruder von Ludwig I., sein Onkel „Prinzregent“ Luitpold das Zepter, er sich aber nicht als König bezeichnete.
Sein Denkmal steht auf dem Marktplatz als Erinnerung seine Regentschaft, die als „die goldene Zeit“ Bayern tituliert ist. Er starb 1912, was große Trauer auslöste.Noch heute erinnern viele Straßennamen und Relikte (die Lilie) an die Zeit, als Frankreich über Landau stand.
Das war jetzt eine „kleine“ Exkursion in die Geschichte der Stadt Landau.
Weiter in unserer Führung mit Bildern …
Trotz Regenwetter gab es auch Gelegenheiten unterzustehen und schöne Natur in Kombination mit Mauern zu bestaunen. Umgebaut, restauriert oder einer anderen Nutzung zugeführt, man ist in Landau nicht untätig, es braucht eben seine Zeit und das entsprechende Geld! Die Refomationszeit hat auch seine Spuren hinterlassen und dennoch ist Landau eine moderne und liebenswerte Stadt, besonders ohne Regen und mit Sonnenschein!
Abschließend warfen wir noch einen Blick in das „Französische Haus“ was sich eine schöne Lokalität ist, und das mit historischem Hintergrund. Das Frank-Loebsche Haus ist eines der schönsten und ältesten Bürgerhäuser Landaus. Es wurde 1870 von Zacharias Frank, dem Urgroßvater Anne Franks gekauft. Hier ist auch ein kleines „Museum“ untergebracht das an die Verfolgung von Sinti und Roma erinnert, ebenso die „Stolpersteine“, die uns immer wieder aufgefallen sind! Schließlich bedankten wir uns bei unser Führerin für diesen schönen Einblick, nahmen auf dem Marktplatz noch einen Drink, bevor wir uns wieder zum „Alten Messplatz“ bewegten, wo die Busse zur Rückfahrt bereit standen.
Die augenblickliche Verkehrssituation rund um das Autobahnkreuz Walldorf bescherte uns eine fast zweistündige Fahrt bis wir an der Kulturhalle in Dielheim ankamen. Da hatte das „Rathausteam“ alles für einen gemütlichen Abschluss vorbereitet.
Manuela Roth & Rolf Bender (Die Schlagerherzen ) bestens bekannt als Unterhalter bei den Tierfreunden Balzfeld …
Ein schöner Abschluss eines „feucht“ und zum Ende „fröhlichen“ Seniorenausflugs! Auf diesem Wege ein Herzliches Dankeschön und wir denken im Namen ALLER Teilnehmer zu sprechen, an die Gemeinde Dielheim, die sich der Seniorinnen und Senioren annimmt! hoffen wir auf besseres Wetter zum Ausflug 2026!
©Kraichgaulokal Medien 2025