Europa-, Kreistags- und Gemeinderatswahlen in Baden-Württemberg am 9. Juni – gehen Sie wählen- Ihre Stimme zählt
Am 9. Juni finden Europa-, Kreistags- und Gemeinderatswahlen in Baden-Württemberg statt. Für die Bürgerinnen und Bürger ist es in politischer Hinsicht ein bedeutsamer Tag. Besonders im Fokus stehen die Kreistagswahlen des Rhein-Neckar-Kreises. Gibt es Veränderungen in der bisherigen Zusammensetzung des Kreistags? Wie sehen die künftigen „Machtverhältnisse“ aus? Viele Fragen sind noch offen und werden es vermutlich auch bis zur Wahl bleiben.
Was bewegt Bürgerinnen und Bürger sich aktiv und noch viel mehr passiv, sich für die Politik zu interessieren oder gar zu engagieren?
Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben dazu, beispielhaft, einen Kandidaten befragt.
Im Wahlkreis Nr. 12 mit den Gemeinden Dielheim, Rauenberg, Mühlhausen und Malsch tut sich bereits etwas. Hier möchte ein junger Mann aus Mühlhausen als „Neuling“ für eine personelle Veränderung im Kreistag sorgen. Es handelt sich um den 31 Jahre alten Oliver Grigoras-Stelli, der sich neben einer Kandidatur für den Gemeinderat in Mühlhausen auch für eine Kreistagskandidatur entschieden hat.
Im Interview spricht er über seine besondere Verbundenheit zu den Gemeinden, seine Motivation und seinen Wunsch an die Gesellschaft.
Herr Grigoras-Stelli, Sie haben sich ganz bewusst für den Schritt in der Kommunalpolitik entschieden, obwohl es sich um ein schweres Fahrwasser handelt. Was bewegt Sie zu diesem Schritt?
Auch schweres Fahrwasser kann befahren werden. Man muss sich nur vollkommen darauf einlassen und sich bewusst machen, was da zu erwarten ist. Die Politik lebt von ihren vielen Facetten in der Gesellschaft und das ist auch gut so. Am Ende geht es nicht darum, wer Recht hat, sondern vielmehr darum, Entscheidungen möglichst für alle nachvollziehbar zu gestalten und dafür muss man sich der Gemeinschaft stellen. Zuhören, Vermitteln und ein Meinungsaustausch auf Augenhöhe. Das sind für mich die Themen, die aktuell viel zu kurz kommen und deshalb möchte ich jetzt einfach selbst anpacken.
Diese wichtigen Themen können Sie bereits durch Ihre Gemeinderatskandidatur angehen. Sie haben sich aber auch bewusst für eine Kreistagskandidatur im Wahlkreis Nr. 12, welcher mehrere Gemeinden umfasst, entschieden. Wie lässt sich dieser Schritt erklären?
Für viele, die sich mit den Kreistagswahlen auseinandersetzen ist der Wahlkreis Nr. 12 eine bloße Nummer. Für mich steckt hinter der Nummer jedoch vielmehr – Ich bin mit dem Wahlkreis und den darin liegenden Gemeinden sehr verbunden – für mich ist der Wahlkreis meine Heimat.
Heimat? Diese Herleitung müssen Sie uns erklären?
Aufgewachsen bin ich in der Gemeinde Dielheim bzw. in den Ortsteilen. Dort bin ich zur Schule gegangen und habe u.a. Fußball in den Vereinen gespielt. In Rauenberg hatte ich meine erste eigene Wohnung. Anschließend hat es uns 2017 eher zufällig nach Mühlhausen gezogen, wo wir ein zu Hause für unsere kleine Familie gefunden haben. Selbstverständlich darf ich die Gemeinden Malsch nicht vergessen. Im Letzenberg-Tierpark sind wir mit den Kindern mittlerweile Dauergäste *lacht*. Der Wahlkreis Nr. 12 und die dort lebenden Bürgerinnen und Bürgern haben mich also sehr geprägt und werden es auch weiterhin machen. Ich verfolge die Entwicklungen in den einzelnen Gemeinden deshalb sehr genau und kann somit aus ganzer Überzeugung sagen, dass der Wahlkreis Nr. 12 meine Heimat ist.
Vielen Dank für den persönlichen Einblick. Jetzt wissen wir, was Sie vom Wahlkreis Nr. 12 halten.
Viel Interessanter ist jedoch, was dürfen die Bürgerinnen und Bürger des Wahlkreises von Ihnen erwarten? Wofür stehen Sie?
Ich möchte verständliche Politik vor Ort betreiben und die Bürgerinnen und Bürgern aktiv einbinden. Das meine ich mit voller Überzeugung auch so, denn ich möchte nicht zu denen gehören, die nur typische Wahlkampfsprüche von sich geben. Es geht mir um Themen, die ganz direkt unser Leben betreffen, sobald man die Haustür verlässt. Meine persönlichen Interessen stelle ich dabei hinten an, weil es in der Politik nicht um einen selbst gehen sollte. Wer also denkt, dass ich mir mit meiner Kandidatur eine Art „Denkmal“ setzen möchte, den muss ich wirklich sehr enttäuschen. Mit mir bekommen die Bürgerinnen und Bürger einen Ansprechpartner vor Ort, der auch dann zur Verfügung steht, wenn aufkommenden Fragen beantwortet werden müssen, auch wenn das manchmal der unbequemere Weg ist. Unser Wahlkreis lebt von seinen Bürgerinnen und Bürgern mit vielen unterschiedlichen Interessen und diese gilt es zunächst zu respektieren. Ich bin davon überzeugt, dass Entscheidungen, die eine klare und durchdachte Linie verfolgen am Ende eine hohe Akzeptanz erhalten. Eine respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Ich werde aber ganz bewusst keine Wahlversprechungen abgeben, denn sonst wäre ich am Ende wieder nur einer von vielen. Ich möchte mich lieber beweisen.
Das sind erfrischende Worte die Lust auf mehr machen. Ihre Ziele möchten Sie gemeinsam mit der Wählervereinigung Freie Wähler erreichen. Warum der Schritt zu den Freie Wähler?
Die Wählervereinigung Freie Wähler ist keine Partei und das ist mir besonders wichtig. In der Kommunalpolitik geht es darum, bei den Themen direkt vor Ort anzupacken und etwas zu bewegen. Damit ich mich vollkommen auf diese Themen konzentrieren kann, muss ich persönlich unabhängig und frei handeln können.
Herr Grigoras-Stelli, erlauben Sie mir noch folgende letzte Fragen zum Schluss:
Beschreiben Sie sich und Ihre Kommunalpolitik mit drei Worten und was wünschen Sie sich in Zukunft für unsere Gesellschaft?
! Bürgernähe, Meinungsaustausch und Zielstrebigkeit !
Wir leben mittlerweile in einer harten Ellenbogengesellschaft. Jeder denkt immer öfters nur an sich und dadurch verlieren wir den Respekt zueinander. Es sind auch die kleinen Dinge im Leben, die viel positives bewirken können. Ich spreche zum Beispiel davon, dass die Bürgerinnen und Bürgern auf den Straßen wieder vermehrt „Hallo“ oder „Danke“ sagen sollten. Das wäre ein guter Anfang und dann sollten wir lernen geduldiger miteinander umzugehen und mehr Verständnis zu zeigen. Ganz nach dem Ausdruck „Leben und leben lassen – So leben, wie es einem gefällt, aber auch tolerant sein und anderen ihre Lebensweise zugestehen“.
Gehen Sie wählen – für Unsere Zukunft!
©Kraichgaulokal Medien 2024