Einweihung der historischen Gebäudebeschilderung in Sinsheim – Informationstafeln eröffnen Blick in die Stadtgeschichte
Ein erstes Teilprojekt im Rahmen der Initiative “Erinnerungskultur in Sinsheim” konnte in Zusammenarbeit mit dem Verein “Freunde Sinsheimer Geschichte e.V.” umgesetzt werden. An vierzehn historisch interessanten Gebäuden und Orten entstand in den letzten Monaten ein Beschilderungssystem mit Informationen und historischen Abbildungen. Im Zuge dessen wurden auch die Tafeln am Burgplatz zur Historie der mittelalterlichen Stadt und Ausgrabung der Stadtburg 2004 erneuert und mit neuen Inhalten versehen.
Die Gebäudetafeln sind beispielsweise am ehemaligen Amtsgefängnis in der Werderstraße, der evangelischen Kirche oder dem ehemaligen Pfarrhaus und jetzigem Gasthaus „Zu den Drei Königen“ angebracht. Sie befinden sich aber auch an Orten, die ihre Geschichte nicht sofort preisgeben wie beispielsweise gegenüber der ehemaligen Zwingermühle und am Ort des ehemaligen Emaillierwerks und späteren Zweydinger-Areals, dem jetzigen Elsenzquartier in der Muthstraße.
Die Tafeltexte wurden dabei von den Vereinsmitgliedern Wiltrud Flothow, Martin Sichelstiel und Jens Töniges recherchiert und geschrieben. Das Konzept der Informationstafeln beinhaltet dabei nicht nur die Vermittlung der jeweils besonderen Geschichte eines Gebäudes, sondern auch Themen wie historische Ereignisse oder personengeschichtliche Daten. Daneben rücken die Tafeln mittels historischer Abbildungen noch mehr in den Fokus des Betrachters und ermöglichen den Blick in vergangene Zeiten. Ziel des Projektes ist es Erinnerungskultur im öffentlichen Raum zu verankern. Neben historischen Gebäuden, die im städtischen Besitz stehen, haben sich auch dreizehn private Eigentümer für die Anbringung an acht Gebäuden bereit erklärt und somit das Projekt maßgeblich unterstützt.
Bei der feierlichen Einweihung am vergangenen Mittwoch dankte Oberbürgermeister Jörg Albrecht den Eigentümern und sprach sich positiv über das ehrenamtliche Engagement im Geschichtsbereich aus: „Es ist eine sehr wertvolle Arbeit, die der Geschichtsverein auch mit den Führungen durch die Stadt leistet. Die Tafeln sind dabei nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger wichtig, sondern auch für Touristen und Gäste der Stadt.“ Der 1. Vorsitzende des Vereins „Freunde Sinsheimer Geschichte e.V.“ Jens Töniges bedankte sich für die Unterstützung durch das Stadtarchiv und Stadtmuseum, das vor allem auch historische Abbildungen aus den Beständen beisteuerte. Töniges betonte dabei „Wir wollen Sinsheims reichhaltige Geschichte wieder an die Orte der Geschichte in die Stadt bringen. Gerade da wo sie nicht so eindeutig sichtbar ist.“ Archivar Dr. Marco Neumaier stellte das Langzeitprojekt Erinnerungskultur vor und betonte wie wichtig auch die Geschichtsforschung der Einheimischen für die Stadtgesellschaft ist. Er lud alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, selbst im Stadtarchiv zu forschen. Das Archiv kann von jedem Bürger kostenfrei genutzt werden und bietet für Fragestellungen zur Geschichte von Häusern, dem Leben früher oder den eigenen Vorfahren, Antworten.
Natürlich wurde das Ereignis in „kleinem“ Rahmen mit einem Gläschen gefeiert …
Der „Mundschenk“ dürfte allen bekannt sein! Die Stadt- und Burgführerinnen und Burgführer gaben dem Event einen historischen Rahmen. Denken Sie daran, dass die Saison für die Damen und Herren wieder gestartet ist, alle zusammen freuen sich SIE bei einem Ihrer interessanten und lehrreichen Rundgänge begrüßen zu dürfen! Sie werden einiges mehr über die Stadtgeschichte erfahren – garantiert!
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