Angelbachtaler Mundartbühne e.V. glänzte in allen Belangen – Wenn Sterne lügen – ein Titel der viel verspricht …
Nach dem wir bei der Generalprobe am vergangenen Donnerstag die ersten Eindrücke gesammelt, einen kleinen Trailer als Appetizer veröffentlicht haben, hatten wir nun am Sonntag das Vergnügen das ganze Stück zu sehen. Drei Vorstellungen – alle ausverkauft, kein Wunder, kennt man doch die Truppe und das nicht nur in Angelbachtal.
Den ersten Akt hatten wir bereits gesehen und konnten uns schon ein Bild machen was da noch so kommt! Es kam weit besser als erwartet, denn der 1. Akt war ja „nur“ Einstimmung.
Die Moderation übernahm wieder Dominik Hohmann – altbewährt und durch seine lockere Art die richtige Einstimmung.
Kurze Einleitung zur Handlung: “ Fuhrunternehmer August Winter (Jörg Rembert) sieht für sich und seinen Betrieb nur eine rosige Zukunft, wenn seine Tochter Steffi (Sandra Rembert) den Sohn des Kiesgrubenbesitzers Franz Wiesinger (Enrico Braun)heiratet. Dass Wolfgang (Roland Lang) etwas „einfältig“ ist stört ihn nicht, denn seiner Meinung nach macht Geld erotisch und davon hat sein Traumschwiegersohn Wolfi genug. Da gibt es nur ein Problem: Sowohl Steffi als auch ihre Mutter Anna (Birgit Braun) glauben fest an Wahrsagerei und Horoskope. Diese versprechen Steffi das Lebensglück in Gestalt eines Mannes mit Sternzeichen Wassermann – Wolfi hingegen ist Jungfrau, also schlechte Aussichten.
Wir haben hierzu ein paar „Sichtweisen“ hier für Sie aufbereitet:
Da war noch der einzige Mitarbeiter von August Winter, Hermann Schuhmann (Bernd Wild), der durch seine flapsige aber liebenswürdige Art „zwischen den Fronten“ stand und so viel für Durcheinander und Irritationen sorgte. Nicht zu vergessen die neugierige Nachbarin und Dorfladenbesitzerin Frieda (Petra Lang-Schwindt), die immer in den ungeschicktesten Augenblicken aufzutauchen hatte.
Weiter zur Handlung: „Wolfi der Wiesinger Erbe in jeder Beziehung Jungfrau, eigentlich als Heiratskandidat schon ausgeschieden, wäre da nicht die Möglichkeit eine Wahrsagerin, Madame Thusnelda (André Rembert), die sich gerade im Ort aufhält, mit einem stolzen Honorar bestochen, manipulierend einzusetzen. Da hatte allerdings August Winter nicht mit den intriganten Aktivitäten der Familie gerechnet.“
Ja es schien alles gut zu laufen, August Winter bereitete sein Plan vor, um Madame Thusnelda entsprechend einzuweisen. Doch da kam das nächste Fiasko. Hermann hatte seinen Chef, der Probleme mit dem Finanzamt hat, nicht davon unterrichtet, dass er einen Hausbesuch des Finanzamt in Persona Frau Pfeifer (Maritta Kayser) zu erwarten hatte. Frau Pfeiffer hatte sich im Laufe des Vormittags angesagt und Madame Thusnelda um 11.00 Uhr. Nun begann das Chaos, die Verwechslung von Frau Pfeifer und Madame Tusnelda hatte weitreichende Folgen, die August Winter nahe an einen Nervenzusammenbruch brachte.
Durch die Verwechslung legten August Winter als auch Wolfgang Wiesinger, der Finanzbeamtin ihr finanzielle Situation offen, wo und wieviel „Schwarzgeld“ ausgelagert ist, was dem Fiskus nun bekannt wurde. Zwischenzeitlich hatte Steffi, der „gebuchten“ Madame Thusnelda abgesagt und „Ihre“ Wahrsagerin angeheuert, wovon natürlich August Winter nichts ahnte.
Die Karten wurden nun sprichwörtlich neu gemischt und die obligatorische Glaskugel spielte ebenso ihre Rolle. Immer neugierig dabei Frieda – durfte ja nichts verpassen.
Nicht nur das Publikum war begeistert, auch wir können behaupten, dass unsere Augen geschwitzt haben. Grandios diese Zusammenhänge so zu spielen. Emotional bis zu Höhepunkt, vor allem August hatte zu leiden, denn ihm wurde sein Versuch der Manipulation gewaltig heimgezahlt. Hermann den August immer für dumm hielt, hatte es faustdick hinter den Ohren!
Nun die beiden Pausen wurden vom Publikum genutzt, etwas zu essen und zu trinken, aber auch um zu spekulieren, wie ganz nun wohl ausgehen werde …
Schließlich wurde das ganze Fiasko aufgelöst, Frieda meinte anfangs dass sie 35 Jahre auf einen Mann gewartet hab, sollte der zur Tür hereinkommen würde es sie umhauen! Siehe da, die Tür ging auf vor der sie stand und Herrmann stürmte ins Zimmer und … Frieda hat’s umgehauen! Auch tauchte ein Mitarbeiter der Gemeinde auf Tom Jenne (Enrico Braun) der aushilfsweise die Wasseruhren der Gemeinde abzulesen hatte. Er meinte seine Kollegen nennen ihn scherzhaft den „Wassermann“!
Das war das Stichwort für Steffi – hier war er nun leibhaftig, „Ihr angekündigter Wassermann“!
Was sagt uns das: „Sterne lügen nicht – und wenn Sie lügen hat es alles einen Sinn!“
Wir sagen Danke an Alle die an diesen Aufführungen mitgewirkt haben, auf, vor und hinter der Bühne. Wie sehen uns wieder – garantiert!
Fazit: Jeder der das Stück gesehen hat wird begeistert gewesen sein, wer es nicht gesehen hat, der sollte die Vorankündigungen im Auge behalten, denn solch eine natürliche Schauspielkunst in Mundart bekommt man nicht alle Tag geboten! Diese Truppe ist eine geniale Zusammensetzung, man merkt ihnen den Spaß am spielen an!
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