Die Mundart muss gepflegt werden. Aus diesem Grund war der bekannte Musiker, Kabarettist und Buchautor Arnim Töpel zu Besuch und einer Lesung in der Grundschule Hilsbach-Weiler. Einer Einladung der Schulleitung sind wir gefolgt und haben einmal „Mäuschen“ gespielt!
Nach einer Reihe von Mundartbüchern, die er geschrieben und veröffentlicht hat, kam ihm in den Sinn, das „Übel“ an der Wurzel zu packen und ein Kinderbuch zu schreiben! Bekanntlich ist die beste Zeit zu lernen im frühen Kindesalter. Also las er aus seinem Werk „Isch, de Krutze“ – ein schönes Buch, dass behutsam zur Mundart führt!
Zunächst, nach einer Begrüßung, waren die 3. Klassen an der Reihe. Arnim, der sehr gut mit Kindern umgehen kann, was wir an dieser Stelle festgestellt haben, erkundigte sich zunächst, wer eigentlich noch den Dialekt beherrscht, bzw. kennt?
Die Überraschung war groß, denn es war nur ein verschwindend kleiner Teil, der Dialekt kennt, bzw. sprechen kann! Meist war die Antwort: „Meine Oma und mein Opa sprechen noch so!“ Schade, dass solche ursprüngliche Traditionen in Vergessenheit geraten.
Natürlich ist es von Vorteil beim Erlernen von Fremdsprachen gutes „Hochdeutsch“ zu können, aber genauso wie Englisch, Französisch & Spanisch ist die „Muddersprooch“ ein Teil unserer Kultur.
So nutzte er die Aussprache von bekannten Ortschaften wie Schriesheim, Hockenheim & Sinsheim als Katalysator, denn das hatten die Kinder bereits gehört … Schrieese, Hockene oder Sinse! So kam er zum Buch, wo der Opa zum Ooba und der Enkel zum Krutze wurde!
Eine schöne Geschichte, authentisch zum täglichen Leben und darüber hinaus!
Als die letzten Stunden der „Traumverbindung“, Ooba & Krutze, gekommen waren und de Ooba in de Himmel gehe musste, hot sich de Krutze nochemol iwwa die Hoor‘ streiche losse, debei hot em de Ooba verschproche uf‘ n uffzubasse! Kein „Happy-end“ und doch ein schöner Schluss!
Wir können nur empfehlen die Kinder „zweisprachig“ aufwachsen zu lassen! Schön unseren Kurpfälzer Dialekt zu hören und zu pflegen. Soll aber nicht heißen, dass andere Dialekte nicht auch schön klingen, mehr oder weniger!
Tolle Idee von der Stadt Sinsheim – solche Veranstaltungen in die Schulen zu tragen!
Danke, Oberbürgermeister Jörg Albrecht! Danke, Arnim Töpel, hat auch uns sehr gut gefallen!
©Kraichgaulokal medien 2022