
Sinsheim: Unterstützung bei Behördengängen 16 ehrenamtliche Behördenlotsen zertifiziert
Immer wieder im Wandel ist der Bedarf an Maßnahmen im Bereich Integration. Während für neu angekommene Menschen der Spracherwerb, Arbeit und eine eigene Wohnung im Mittelpunkt stehen, haben die schon etwas länger hier lebenden Menschen andere Bedarfe. Viele von ihnen möchten ehrenamtlich tätig werden und anderen etwas Gutes tun. So fanden sich unter den Zugewanderten und ihren Freunden problemlos viele Personen, die gerne eine Schulung zum Behördenlotsen mitmachen wollten.

Behördenlotsen sollen Mittler sein zwischen neu Angekommenen und Behörden. Sie wissen, welche Ämtergänge für die Neuen notwendig sind und wie man die jeweiligen Formulare ausfüllt. Dafür haben sie eine Schulung zu acht verschiedenen Themenkreisen durchlaufen. Das Curriculum reichte von den Grundlagen des Aufenthaltsrechts bis zur Funktionsweise des deutschen Schulsystems.
Die Ausbildung von Behördenlotsen wird vom Land im Rahmen des Programms „Integration vor Ort“ gefördert. Der städtische Bereich Integration hat sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal für diesen Förderschwerpunkt beworben und prompt einen Zuschlag erhalten. So konnte das Programm mit Mitteln des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration angeboten werden. Insgesamt 16 Personen schafften im ersten Anlauf das ambitionierte Programm und konnten jetzt aus den Händen von Bürgermeister Bernd Kippenhan ihr Abschlusszertifikat in Empfang nehmen. In einer kleinen Feierstunde zollte Kippenhan den frisch gebackenen Behördenlotsen seinen Respekt für die erbrachte Leistung: „Es ist toll, wenn man – teilweise sogar in der Muttersprache – an die Hand genommen wird und durch die Untiefen des großen Behördenmeeres gelotst wird.“ Er freue sich darauf, zukünftig Behördenlotsen auf den Gängen des Rathauses bei ihrer wichtigen Arbeit anzutreffen und hieß sie in ihrer neuen Aufgabe herzlich willkommen.
In den kommenden Wochen werden die Behördenlotsen zu sogenannten Probeeinsätzen eingeladen und sich dabei ausprobieren. Im nächsten Jahr wird es einen zweiten Durchlauf der Schulung geben. Das Team des städtischen Arbeitsbereiches Integration hofft, dadurch den Bedarf an Unterstützung für die nächste Zeit decken zu können. Die Behördenlotsen decken verschiedenste Sprachen und Kulturen ab, sodass sie die deutsche Bürokratie für die unterschiedlichsten Personengruppen verständlicher machen können. Damit diese speziell geschulten Personen „bei der Stange“ bleiben, soll es regelmäßige Austauschtreffen geben, auch über das Ende des Landesprogrammes hinaus.
Ein schönes Fazit, das Kristin Obländer und Inge Baumgärtner schon jetzt ziehen konnten, ist, dass Bildungsprogramme bei Zugewanderten in Sinsheim sehr hoch im Kurs stehen und gerne angenommen werden. Vergleichbare Initiativen sollen daher auch zukünftig aufgegriffen werden.
Zugesandt vom Stadtmarketing Stadt Sinsheim