
Sinsheim: Die ersten STOLPERSTEINE für Sinsheim – Erklärender Vortrag mit Zeitzeugen in der Dr.-Sieber-Halle
Vergangenen Freitag fand im Raum Ilvesbach in der Dr.- Sieber-Halle in Sinsheim ein Vortrag statt, der die lobenswerte Aktion unterstützend erklärte. Das Schöne dieser Veranstaltung war, dass die Jugend bei dieser Aktion initiativ mitgearbeitet hat – Schülerinnen und Schüler des Wilhelmi-Gymnasiums in Sinsheim.
Der Saal gut besetzt und an den Wänden Bilder der Opfer dieser sinnlosen Aktion, die man schlicht Euthanasie nennt, dahinter sich viel Leid, Elend, Trauer und Unmenschlichkeit verbirgt.
Wir hatten auf diesen Vortrag hingewiesen, waren vor Ort und haben einiges mehr über diesen „dunklen Punkt“ in der Deutschen Geschichte erfahren.
Begrüßt wurden die Anwesenden von Verena Dörrich vom Stadtarchiv Sinsheim, die mit den involvierten Personen der „Initiative Stolperstein“ einen Hinweis mit Namen der Deportierten und deren Schicksale an den Wänden sichtbar machten.
Nach der Begrüßung trat Frau Jutta Stier, die am Wilhelmi-Gymnasium zusammen mit Frau Sophia Brecht die Geschichts-AG leitet, an das Mikrofon und referierte über die Arbeit mit den Schülern der AG, die sich sehr engagieren und an der Geschichte interessiert sind. Diese Schülerinnen und Schüler werden auch die Namen, die auf den STOLPERSTEINEN zu lesen sein werden vorlesen. Aufmerksam zuhörend waren die Anwesenden zu allen Vorträgen. Schließlich war Gunter Demnig an der Reihe, der in seinem Vortrag sein Leben Revue passieren ließ. In einer Art und Weise die nie langweilig war und „Seine Geschichte“ die eigentliche Gründung des STOLPERSTEINS ist.
Mit seinen 78 Jahren hat er in seiner Arbeit die Welt gesehen und dabei überall seine „SPUREN“ hinterlassen, seine Spuren sind in dem Fall die Stolpersteine, die alle ausnahmslos von Hand hergestellt werden. Er hat in seinem Leben weit mehr als 100.000 Stolpersteine hergestellt und selbst gesetzt. Dabei hat er so manche Anekdote erzählt, auch welche Erfahrungen er gemacht hat beim Einbauen in die Straßen und Plätze auf der Welt.
Ein bewegtes ereignisreiches Leben. Die „Initiative Stolperstein“ hat einige Mitwirkende Personen die mit der Geschichte verbunden sind, u.a. das Wilhelmi-Gymnasium, Jens Töniges, Wiltrud und Christhard Flothow, Dr. Jens Schellenberger, der Verein Sinsheimer Geschichte, Alte Synagoge Steinsfurt und nicht zuletzt Prof. Bernard Wolf, der extra aus Toronto/Canada zur Verlegung der Stolpersteine angereist war und ebenso noch ein paar Worte an die Anwesenden richtete. Zwei kleine musikalische Intermezzi gab Paul, ebenso Schüler am Wilhelmi-Gymnasium, lockerte so gekonnt den Spätnachmittag auf.
Übrigens, „Stolper“-Stein bedeutet nicht „stolpern“, sondern soll zum Innehalten bewegen und nachdenklich machen, an was diese erinnern sollen!
Leider war es uns aus Termingründen nicht möglich beim „Verlegen“ der Steine dabei zu sein. Wir werden sicher in den nächsten Tagen die Möglichkeit haben einige Fotos davon zu machen!
Der erste Schritt ist auf alle Fälle gemacht, die schrecklichen Zeiten nicht zu vergessen. Die Vergangenheit ist Geschichte, sollte aber nicht vergessen werden!
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