Eine außergewöhnliche Schulstunde hat eine Klasse in der Grundschule Hoffenheim – Am großen Wald erleben dürfen.
Diese haben sie dem Engagement und der Liebe zum Dialekt ihrem Bürgermeister Jörg Albrecht zu verdanken.
Beim Ehrungsabend der Stadt Sinsheim trat der bekannte Künstler Arnim Töpel auf, der überregional bekannt ist, für seine Bücher in „Muddersprooch“, als auch seine musikalischen Fähigkeiten.
Wir hatten wieder die Gelegenheit dabei zu sein und ehrlich, es hat wieder Spaß gemacht, Neues von „Lars aus Glickerbach“ , so heißt der Protagonist im Kinderbuch, zu erfahren. Kurz zum Inhalt des Buches …
<Lars lebt mit seinen Eltern in Glickerbach. Er ist neun Jahre alt und freut sich seines Lebens. Nur eines stört ihn: Kaum jemand spricht noch wie er, Glickerbacherisch. Noch nicht einmal seine Eltern. Das ist ganz schön hart, denn wenn er in der Schule zu einem Huhn „Hingl“ sagt, riskiert er eine Strafarbeit.
Woher er das hat, seine Sprache? Von seinem Opa. Der hat ihm einen Auftrag gegeben: Rette Glickerbacherisch!
Und er hinterlässt ihm zur Unterstützung seine besten Freunde: „de Äa, de Anna un de Häddscht.“>
Gespannt lauschten die Mädchen, Jungen und anwesende Lehrkräfte den Worten Arnims, der immer wieder interaktiv Fragen stellte. Zum Beispiel, einleitend, bei wem wird in der Familie noch Dialekt gesprochen? Erstaunlich wenige der Kinder meldeten sich und gaben dabei die Auskunft, dass eigentlich nur noch die Großeltern „so sprechen“!
Damit ist doch wohl klar, dass man wieder mehr auf die „Muddasprooch“ eingehen sollte, um diese nicht „sterben“ zu lassen. In den jungen, einheimischen Familien kommt der Dialekt kaum noch vor.
Wir sind der Meinung, dass „unser“ Dialekt ebenso wichtig für die Kultur ist, wie Fremdsprachen, z.B. Englisch, Französisch oder Spanisch! Ja wir fänden es sogar richtig, „Dialekt“, also „Muddasproch“ in den Lehrplan aufzunehmen, einstündig in der Woche, unterrichtet von einem jeweiligen „Muddasproochler“ also Einheimischen.
Wir werden auf jeden Fall solche „Aktionen“ unterstützen! Es gehört zu unserer Kultur, genau wie die Feste, die gefeiert werden, erst kürzlich in den umliegenden Ortschaften, die Kerwe! Ein Brauch und zugleich Tradition, die niemals aufgegeben werden dürfen! Es ist schon so viel kaputt gemacht worden, unsinnigerweise! Der Dialekt muss bleiben!
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