Der Bürgersaal im Gemeindezentrum St Nikolaus in Rettigheim war am Ende seiner Kapazität, was die Anzahl der Gäste betraf. Ein außergewöhnlich gut besuchte Veranstaltung in der Kraichgau-Gemeinde, vielleicht auch weil ein besonderer Besuch angesagt war. Eine schwarze Limousine mit Berliner Kennzeichen war vorgefahren, der heutige „Gastredner“ der die Neujahrsansprache übernehmen sollte war eingetroffen. Ein prominenter Mitbürger Rettigheims, kein Geringerer als Prof. Dr. Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Hüter über Recht und Ordnung in unserem Land, entstieg dem Wagen. Mit ihm entsprechende Sicherheitsbeamte, die während der Anwesenheit im Saal, ein Auge auf ihn und das Umfeld hatten.
Nun zum Programm der Veranstaltung, das wie bei offiziellen Anlässen üblich mit einer musikalischen Ouvertüre durch den Musikverein „Eintracht Rettigheim“ unter der Leitung von Christiane Weinmann. Die Begrüßung der Gäste übernahm der Hausherr und Bürgermeister-Stellvertreter Ewald Engelbert!
Nach einem weiteren Beitrag der „Eintracht Rettigheim“ begab sich Prof. Dr. Harbarth ans Rednerpult! Gespannte Ruhe im Saal ließ einiges erwarten.
Die Ansprache, schon fast ein Plädoyer, brillante Wortwahl und tiefsinnig brachte Prof. Dr. Harbarth die Basis unserer Verfassung, deren Werdegang und Geschichte, von der Geburt der Grundgesetze bis zum derzeitigen Stand auf einen Nenner! Wir kennen Prof. Dr Harbarth schon lange und schätzen seine Rhetorik, die immer faktisch korrekt und unmissverständlich ist!
Jeder der anwesenden Gäste lauschte seinen Worten, die er immer wieder mit kleinen „Spitzen“, zum Schmunzeln anregten, auflockerte.
Nach der Ansprache des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, die mit viel Beifall bekundet wurde, war die „Eintracht Rettigheim“ wieder gefragt! Noch bevor Bürgermeister Jens Spanberger seine Begrüßungsworte und den Rückblick auf das vergangene Jahr an die Anwesenden richtete, wurde ein kleine Aufmerksamkeit von der Weinkönigin Annalena Kretz und Bürgermeister Spanberger an den „Festredner“ Prof. Dr. Harbarth übergeben.
In seiner Ansprache, die zunächst eine Begrüßung der politischen, wirtschaftlichen und anwesenden Bürgerinnen und Bürgern vorausschickte, machte Bürgermeister Spanberger deutlich, was sich im Laufe der vergangenen Zeit so alles in und um die Gemeinde Mühlhausen getan hat und das war beachtlich! Begonnen mit der Pandemie, die das öffentliche Leben weitgehend lahm legte. Das nicht nur in der Gemeinde sondern Deutschland,- Europaweit, sogar Weltweit Auswirkungen zeigte. Schrittweise Lockerungen, die noch immer nicht abgeschlossen sind, lassen die Zeit vor der Pandemie schmerzlich vermissen. Hinzu kommen immer mehr neue negative Nachrichten, wie der Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine. Damit verbunden immer mehr Flüchtlinge, die eine humane Unterbringung fordern. Mühlhauesen hat auch diese Probleme mit Hilfe seiner Bevölkerung gemeistert. Wobei diese Aufgaben noch nicht zu Ende sind. Der Strom der Geflüchteten reißt noch immer nicht ab. Dazu kommen die Probleme mit bezahlbarer Energie und die Inflationszahlen, die nicht nur der Gemeinde, sondern auch den Privatpersonen erhebliche Belastungen auferlegen! Aktuell leben 52 Geflüchtete in der Gemeinde und für kommendes Jahr sind weiter 130 Personen angekündigt! Die Mithilfe der Einwohnerinnen und Einwohner ist daher dringend von Nöten!
Aufmerksam folgten die Zuhörerinnen und Zuhörer den Worten ihres Bürgermeisters, der nun die einzelnen Gewerke in den Ortsteilen näher erklärte. Wir wollen darüber nicht weiter ausführen, man wird sicher bemerkt haben, dass die Gemeinde nicht untätig war.
Ohne den Zusammenhalt jedes Einzelnen in der Gemeinschaft, wäre dies alles nicht möglich gewesen. Dafür bedankte sich Bürgermeister Spanberger aufs Herzlichste. „Herzlichen Dank, dass Ihr für uns da seid und unser gesellschaftliches Leben so stark bereichert!“ – so seine Worte.
Mit dem heutigen Tag sind erst 15 Seiten des 365 Seiten umfassenden Jahrbuchs beschrieben. Schauen wir mit Optimismus und Hoffnung auf Frieden in der Welt in das neue Jahr. Mit diesen Wünschen für Sie und Ihre Familie, Wohlergehen, Gesundheit, danke ich nochmals ALLEN die zu diesem Neujahrsempfang beigetragen haben und lade sie nach einem abschließenden musikalischen Beitrag zu einem kleinen Umtrunk ein!
Abschließend noch ein kleine „Bildergalerie“ von der „aftershow“ …
Fazit: Immer wieder schön in der Gemeinde Mühlhausen (besonders in Rettigheim) gast zu sein!
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