Traditionell um Martini – Geeleriewe-Kerwe in Balzfeld – Eröffnung am vergangenen Samstag
… es isch mol widda soweit, en Balzfeld isch Kerwezeit! Mit dem Slogan: „Isch des Wedda noch so trieb‘, immer hoch die Geelerieb‘!“ – ist die Balzfelder Geeleriewe-Kerwe Keine Erfindung der Neuzeit, denn nun mehr seit 51 Jahren ein Hochfest in dem Teilort der Gemeinde Dielheim!
Dabei gibt es seit Anfang an gewisse Rituale, die strikt eingehalten werden, also Tradition! Beginnend mit dem Kerwe-Gottesdienst um 18.00 Uhr, in der Pfarrkirche „Heilig Kreuz“, die seit geraumer Zeit keine eigene Pfarrei mehr ist, sondern der Seelsorgeeinheit Wiesloch-Dielheim angehört!
Wir haben das Event medial begleitet und hier die Ergebnisse, peu à peu …
Inzwischen versammelte sich so nach und nach das erwartungsvolle Kerwevolk auf dem Dorfplatz vor dem Gasthaus zum Adler, auch das ist Tradition …
Das letzte Bild der Galerie zeigt ein Novum. nicht nur Kerweborscht, sondern in den Zeiten der Emanzipation gewinnt die „holde Weiblichkeit“ die Überhand! Gleich VIER junge Damen und ein junger Mann hatten sich bereit erklärt, „über den Stock zu springen“, was zum Erlangen des Kerwezettels Bedingung ist! Diese Prüfung nimmt in diesem Fall der Kerweborscht ab, der auch dieses Jahre ein NEUER ist, Robin Ronellenfitsch, schon am Namen erkennt man, ein Balzfelder Eigengewächs! Früher nahm die Prüfung der „älteschte Junggsell‘ im Ort“ ab, auch das änderte sich im Laufe der Zeit! Mit von der Partie war eine Abordnung des Musikvereins Dielheim, unter der Leitung von Sebastian Riedling. Das Ensemble eröffnete das Zeremoniell und begleitete unterhaltend den Abend!
Es folgte nun die Grußworte des Kerweclub, die wie immer Helmut Epp vornahm. Dieses Jahr übernahm Ortsvorsteher Harald Seib den Part der Gemeinde und schließlich kam der Kerweborscht an die Reihe, des seine „temporäre Ehefrau“, die Kerweschlumpl, mitgebracht hatte. Zu deren Taufe hatte er sich inbrünstig Gedanken gemacht, wie sie wohl heißen könnte und er kam zum Schluss “ Gerda – solsch heiße“! Ein weiteres Musikstück leitet über zu besagter „Eignungsprüfung“ …
Einleitend und Mundartlich wurden die Kandidaten zur Prüfung aufgerufen …
„Wonn Kinner heranwachse, un des schtimmt ah noch heit, wechsele sie vun der Kindheit en die Jugendzeit … der Kerwezettel bringt Rechte un Pflichte un do muss siche jeder denoch richte. Uhne Begleitung derfe sie sich en de Wirtschafte ufhalte un ah nioch em onnere Gschlecht Ausschau halte. Rechtschaffenheit und s’Osehe vun Balzfeld derf ned Gscädigt were. Also no kummt mol ruff …
Emilie Konzelmann, Mia Mattern. Finja Müller, Pauline Pfeffer un Dennis Schuckert, un wenn da die Prüfung bschtet stell ich Eich de Kerwezettel aus!
Die Ufgab kennta jo, iwwa der Stock springe, ich heb’n a ned so hoch … Emilie, Du bisch die Erst wu drokummt, alla nehm‘ Olauf und Spring …!
So ging es der Reihe nach und zu aller Überraschung, begleitet mit viel Applaus, sie hewwe’s alle gschafft!
„Jetzt noch die höchschde Ehre, die Eich gebührt, isch dass ihr am Sunndag de Umzug oführt! Do zeigt ihr allene Leit, in Balzfeld isch Kerwe un die Jugend a isch debei!“
Stolz präsentierten die Prüflinge ihre Urkunden, somit war auch das Thema abgehandelt. Ein weiters Musikstück bereitete auf die „Kerweredd“ vor, die Robin vorgetragen hat. Dabei werden „lokale“ Begebenheiten „öffentlich“ gemacht, in der sich so mancher wieder erkennt! Dabei werden Vereine, Lokalpolitik wie auch einzelne Personen „durch den Kakao“ gezogen, das aber in lustiger, süffisanter Art und Weise. Die „Kerweredd“ beginnt mit dem „Wetterbericht“ und endet immer gleich: „Allene en guude Dorscht, wünscht Eich eirn Kerweborscht!“ Musikstück und Vorbereitung zum Fassanstich, wie immer sponsored by Dachsenfranz Biermanufaktur Zuzenhausen in Persona Tilmann Werner! Zu erwähnen wäre, die Brezel, die zum Bier ausgegeben werden hat der Ortsvorsteher Harald Seib gestellt – Beiden besten Dank!
Nach dem Fassanstich, den Bürgermeister Thomas Glasbrenner professionell bewältigte, wurden die Brezeln ausgegeben, für Kinder gab es Capri-Sonne und das Fass wurde auch leer! Noch bevor es in den „Zelten“ gemütlich weiter ging, verabschiedete sich der Musikverein Dielheim mit einem Stück das „JEDER“ kennen sollte:
Das „Hochbadner Land“ gemein hin als „Badnerlied“ bekannt!
Das war der erste Teil der Geeleriewe-Kerwe, morgen werden wir den Umzug, der unseres Erachtens „grandios“ war, näher anschauen! Falls tatsächlich morgen am „Kerwemontag“ jemand zur Arbeit muss, dennoch einen schönen Tag. Ansonsten wünschen wir ALLEN einen schönen Wochenanfang und vielleicht sehen wir uns tatsächlich morgen Abend, wenn „Gerda“ die Schlumpl unter wehklagen in den Schlumpl-Himmel aufsteigen wird!
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