Woche für Demokratie und Toleranz in Sinsheim
6.-10. Februar 2023 mit dem Schwerpunktthema Zusammenhalt
Wie ist es mit dem Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bestellt? Woran kann es festgemacht werden, ob die Demokratie immer weiter auseinanderdriftet? Welche Rolle hat die Pandemie hierbei gespielt? Und was kann man tun, um den Zusammenhalt (wieder) zu stärken?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Woche für Demokratie und Toleranz, die vom 6. bis 10. Februar in Sinsheim stattfindet. Die Themenwoche bietet verschiedene Veranstaltungsformate für unterschiedliche Zielgruppen. Dabei können sich unterschiedliche Institutionen und Akteure bei der Vorbereitung und Durchführung einbringen. Seit 2016 führen der DGB und das städtische Kinder- und Jugendreferat diese Projektwoche in Sinsheim durch. Zu den festen Kooperationspartnern zählen das Fanprojekt Hoffenheim, das kommunale Kino Sinsheim (Cinema Paradiso), der Verein Alte Synagoge Steinsfurt, das Bündnis für Toleranz, die Fanbetreuung der TSG 1899 sowie die Buchhandlung Doll.
Den Auftakt macht die Eröffnungsveranstaltung am Montag, 6. Februar um 18:30 Uhr im Jugendhaus. Als Referent spricht Dr. Kai Unzicker von der Bertelsmann Stiftung zum Thema „Was unsere Gesellschaft (noch) zusammenhält“. Er wird dabei auf die zentralen Erkenntnisse aus der Studie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Baden-Württemberg 2022“ eingehen. Somit ist er in der Lage, treffgenaue und sehr aktuelle Aussagen zur Lage im Südwesten Deutschlands zu machen. Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Mirko Geiger als Kreisvorsitzender des DGB werden Grußworte sprechen. Die Veranstaltung wird gleichzeitig als Zoomkonferenz übertragen. Um Anmeldung (für Präsenz- und Onlinevariante) wird gebeten: tine.weiss@dgb.de bzw. 0621 15047019.
Am Dienstag, 7. Februar findet nachmittags von 15:00 bis 18:00 Uhr ein Online-Seminar für sozialpädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte statt: „Wie können wir den Zusammenhalt in Schulklassen fördern?“ lautet die Fragestellung dieser Fachveranstaltung. Der Workshop vermittelt Strategien gegen Mobbing: Wie entsteht Mobbing und welche wirksamen Methoden gibt es, dieses System der Schikane zu überwinden? Der Referent Christian Brodt orientiert sich dabei am bewährten Ansatz des Freiburger Sozialtrainings. Das Seminar ist kostenlos und findet online über Zoom statt. Anmeldung ebenso über den DGB (siehe oben).
Ebenfalls am Dienstag, 7. Februar gibt es um 18:00 und 20:00 Uhr in Kooperation mit dem Cinema Paradiso den Film „Hive“ zu sehen (FSK ab 12 Jahren). Hive ist der englische Begriff für Bienenstock. Der Film aus dem Jahr 2021 behandelt die Geschichte eines Dorfes im Kosovo, in dem 1999 durch die serbische Armee 140 Männer getötet wurden. Eine der betroffenen Frauen löst sich nach Jahren aus der Schockstarre und gründet eine Kooperative, um sich selbst und den hinterbliebenen Frauen eine Perspektive zu geben.
Der Film ist eine komplexe Charakterstudie einer willensstarken Frau. Gleichzeitig erfasst er still und zugleich kraftvoll die allmähliche Heilung einer schwer traumatisierten Dorfgemeinschaft. Eintritt: 7,50 Euro. Weitere Filmvorführungen finden am Donnerstag, 09.02. um 17:30 Uhr und am Sonntag, 12.02. um 13:00 Uhr statt. Karten sind erhältlich beim Citydom Sinsheim, Tel.: 07261
6569555 oder über www.citydome-sinsheim.com.
Am Donnerstag, 9. Februar findet um 19:30 Uhr im Café SAM auf dem Burgplatz ein Vortrag zur Situation der Sinti und Roma in unserer Gesellschaft statt. „Zwischen Ausgrenzung und Respekt, zwischen Vergangenheit und Zukunft“ lautet der Titel der Veranstaltung. Die Referentin Dotschy Reinhardt vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma wird dabei auch der Frage nachgehen, welcher Zusammenhang zwischen der Diskriminierung von Sinti und Roma und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt besteht. Das Bündnis für Toleranz und das Café SAM laden zum Vortrag ein. Der Eintritt ist frei.
Die Woche für Demokratie und Toleranz richtet sich nicht ausschließlich an Erwachsene. Sie möchte insbesondere auch einen Beitrag zur politischen Bildung von Jugendlichen leisten. Als besonderes Angebot konnte für die aktuelle Themenwoche das „Interaktive Geschichtslabor“ des Lernorts Kislau e.V. nach Sinsheim geholt werden. Schon im Jahr 1933 wurde das KZ Kislau nördlich von Bruchsal errichtet. Im Rückblick wird zum Nationalsozialismus oft die Frage gestellt „Wie konnte es soweit kommen?“ Genau dieser Frage möchte das Geschichtslabor an acht interaktiven Stationen auf den Grund gehen, indem es seinen Fokus auf die „frühen Jahre“ legt. Dabei geht es um die Grenze zwischen Recht und Unrecht und um den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur.
Vom 1. bis 25. Februar ist diese Mitmach-Ausstellung in der Stadtbibliothek zu Gast und kann zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden. Das Angebot richtet sich selbstverständlich nicht nur an junge Menschen, sondern an alle Interessierten. Für Schulklassen (ab Klasse 8/9) und Gruppen besteht die Möglichkeit, einen Führungstermin zu vereinbaren (07261 404-285 oder stadtbibliothek@sinsheim.de).
In der Buchhandlung Doll wird die Woche für Demokratie und Toleranz mit einem eigens eingerichteten Büchertisch zum Schwerpunktthema Zusammenhalt begleitet. Die Literaturempfehlungen sind im Zeitraum 30. Januar bis 18. Februar zugänglich.
Weitere Informationen gibt es beim städtischen Kinder- und Jugendreferat unter jugendreferat@sinsheim.de oder 07261 404-261.
Zugesandt von der Stadt Sinsheim